Teilen
Herbstgräser und ihre Tücken: So bleibt dein Pferd gesund
Veröffentlicht am 28. August 2025
Lesezeit Minuten
Teilen
Veröffentlicht am 28. August 2025
Lesezeit Minuten
Der Übergang vom Spätsommer in den Herbst ist zwar landschaftlich reizvoll, stellt aber für die Pferdefütterung eine Herausforderung dar. Während die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, verändert sich auch die Zusammensetzung der Weidegräser. Gerade diese sogenannten „Herbstgräser“ sind es, die bei falschem Management gesundheitliche Risiken bergen können. In diesem Beitrag erfährst Du, worauf Du bei der Fütterung in der Übergangszeit achten solltest und wie Du dein Pferd optimal auf die Wintermonate vorbereitest.
„Herbstgräser“ sind junge, nachwachsende Gräser, die nach dem letzten Schnitt oder der Sommerweide auf den Flächen spriessen. Sie sind oft sehr weich, wasser- und nährstoffreich, aber arm an Rohfaser. Durch kühlere Nächte und sonnige Tage steigt zudem der Gehalt an leicht löslichen Kohlenhydraten – insbesondere Fruktan.
Diese Kombination macht Herbstgras zwar besonders schmackhaft, kann aber bei empfindlichen Pferden zu Problemen führen:
Gerade reheanfällige Pferde oder solche mit bestehenden Stoffwechselstörungen benötigen jetzt eine besonders kontrollierte Futteraufnahme.
Tipp: Wie Du dein Pferd im Frühjahr sicher an frisches Gras gewöhnst, erfährst Du auch in unserem Beitrag Richtiges Anweiden im Frühjahr.
Nach der Hauptweidesaison ist es wichtig, die tägliche Weidedauer im Herbst gezielt anzupassen. Auch wenn das Gras saftig grün aussieht, ist es in dieser Zeit oft besonders zuckerreich. Einige Tipps für ein angepasstes Weidemanagement:
Mit dem Rückgang der Weidezeiten wird die Stallfütterung wieder zum zentralen Bestandteil der Tagesration. Damit die Umstellung möglichst reibungslos erfolgt, solltest Du folgende Punkte beachten:
Viele Pferde fahren im Herbst ihren Energieverbrauch leicht herunter – durch kühlere Temperaturen, weniger Bewegung und kürzere Tage. Gleichzeitig bereitet sich der Organismus auf den Winter vor.
Das bedeutet:
Achte darauf, dass dein Pferd nicht unbemerkt Gewicht verliert oder zunimmt.
Nicht vergessen: Eine ausreichende Mineralstoffversorgung ist für alle Pferde und Ponys wichtig, egal ob dick oder dünn. Es gibt mittlerweile für jeden Fall das passende Mineralfutter, z. B. ge-treidefreie oder besonders spurenelementreiche, bspw. für Pferde mit Hautproblemen. Achte darauf, die Einsatzempfehlungen des jeweiligen Herstellers zu beachten, um sowohl eine Über- als auch Unterversorgung zu vermeiden.
Tipp: In unserem Beitrag Der Fellwechsel kommt: So hilfst Du deinem Pferd im Frühjahr und Herbst findest Du eine ausführliche Übersicht, wie Du den Fellwechsel mit Fütterung, Pflege und Bewegung gezielt unterstützen kannst.
Der Fellwechsel beginnt oft schon im Sommer, setzt sich aber bis in den Herbst hinein fort. Gerade in dieser Phase benötigt der Organismus deines Pferdes zusätzliche Unterstützung:
Achte darauf, dass dein Pferd genügend Ruhephasen hat, aber auch ausreichend bewegt wird – das fördert Stoffwechsel und Regeneration.
Tipp: Ausführliche Hinweise zur Futter- und Wasserqualität findest Du auch in unserem Beitrag Heu & Co.: Wie du die Qualität deiner Futtermittel im Sommer sicherstellst.
Im Herbst steigt durch feuchteres Wetter und kühlere Temperaturen auch das Risiko für hygienische Probleme im Futterbereich:
Kontrolliere regelmässig:
Nur mit hygienisch einwandfreiem Futter bleibt dein Pferd gesund und leistungsfähig.
Bereits im Herbst kannst Du wichtige Weichen für eine gute Versorgung im Winter stellen:
Ziel ist es, dass dein Pferd gut vorbereitet und möglichst stressfrei in die kalte Jahreszeit startet.
„Herbstgräser“ sind verführerisch – aber auch tückisch. Mit einem angepassten Weidemanagement, einer durchdachten Umstellung der Fütterung und einer bedarfsgerechten Versorgung mit Raufutter und Mineralstoffen bleibt dein Pferd auch in der Übergangszeit gesund und leistungsfähig. Der Herbst ist die ideale Zeit, um Grundlagen für eine stabile Winterfütterung zu legen – damit dein Pferd die kommenden Monate vital und zufrieden meistert.
HYPONA. (o. J.). Raufutter. https://www.hypona.ch/de/fuetterungsgrundsatz/raufutter (abgerufen am 18. August 2025).
HYPONA. (o. J.). Wie kann ich die Haut-, Fell- und Hufgesundheit meines Pferdes unterstützen? https://www.hypona.ch/de/fachartikel/wie-kann-ich-die-haut-fell-und-hufgesundheit-meines-pferdes-unterstuetzen (abgerufen am 18. August 2025).