Teilen
Der Fellwechsel kommt: So hilfst Du deinem Pferd im Frühjahr und Herbst
Veröffentlicht am 25. August 2025
Lesezeit Minuten
Teilen
Veröffentlicht am 25. August 2025
Lesezeit Minuten
Mit dem Frühjahr und dem Herbst beginnt für dein Pferd eine Phase intensiver körperlicher Umstellung: der Fellwechsel. Sobald die Tage länger oder kürzer werden und die Temperaturen sich verändern, beginnt der Organismus damit, das Haarkleid an die jeweilige Jahreszeit anzupassen. Dieser natürliche Prozess beansprucht den Stoffwechsel, das Immunsystem sowie Haut und Fell. Mit gezielter Unterstützung durch Fütterung, Pflege und Haltung kannst Du dein Pferd in dieser Zeit sinnvoll begleiten und gesundheitliche Belastungen reduzieren.
Der Fellwechsel ist für den Organismus deines Pferdes mit erheblichem Energie- und Nährstoffbedarf verbunden. Innerhalb weniger Wochen werden Millionen von Haaren abgestossen und ersetzt. Besonders ältere, stoffwechselempfindliche oder gesundheitlich vorbelastete Pferde zeigen in dieser Phase häufig Symptome wie Müdigkeit, stumpfes Fell oder Hautprobleme. Auch das Immunsystem ist stärker gefordert.
Der Fellwechsel wird hormonell durch die Tageslichtlänge gesteuert. Die Veränderung des natürlichen Lichts – sei es durch zunehmende Helligkeit im Frühjahr oder abnehmendes Tageslicht im Herbst – reguliert die Melatoninproduktion, aktiviert die Haarwurzeln und setzt den Wachstumszyklus des neuen Haarkleids in Gang. Dabei werden zahlreiche Stoffwechselprozesse angeregt, die auch Leber und Nieren fordern.
Eine ausreichende Versorgung mit hochwertigem Raufutter bildet die Grundlage jeder Fütterung – auch während des Fellwechsels. Es liefert Energie, unterstützt die Verdauung und hilft beim Abtransport von Stoffwechselprodukten.
Achte auf staubfreies, hygienisch einwandfreies Heu in ausreichender Menge (mindestens 1.5 kg pro 100 kg Körpergewicht und Tag). Bei älteren Pferden oder Pferden mit Zahnproblemen können Heuersatzprodukte wie Heucobs ergänzend zum Einsatz kommen, um eine ausreichende Rohfaserversorgung sicherzustellen.
Während des Fellwechsels steigt der Bedarf an bestimmten Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen deutlich an:
Wichtig ist auch der richtige Zeitpunkt für die Nährstoffergänzung. Setzt der Fellwechsel bereits mit dem ersten Haarverlust ein, kommt die Unterstützung meist etwas zu spät. Das neue Haarkleid, das für seine Bildung auf Nährstoffe angewiesen ist, ist zu diesem Zeitpunkt bereits teilweise gebildet. Deshalb sollten die benötigten Nährstoffe schon vor Beginn des Fellwechsels ergänzt werden.
Schon zu Beginn des Fellwechsels ist der Allgemeinzustand des Pferdes entscheidend. Da sich der Fellwechsel über mehrere Wochen hinziehen kann, kommt ein gut vorbereitetes Pferd deutlich leichter hindurch. Bestehen bereits vorher bspw. Spurenelementmängel, verschärfen sich diese während des Fellwechsels. Um dem vorzubeugen, sollten Mineralstoffe während dem ganzen Jahr täglich bedarfsgerecht gefüttert werden.
Im Fellwechsel steigt der Energiebedarf deines Pferdes leicht an. Zeigt es in dieser Phase trotz gezielter Nährstoffergänzung, wie oben beschrieben, Anzeichen von Mattigkeit, Gewichtsverlust oder nachlassendem Appetit, kann ein energiereiches, gleichzeitig aber magenfreundliches Kraftfutter sinnvoll sein. Besonders geeignet sind faserbasierte Müslis mit geringem Stärkeanteil, Öl oder hydrothermisch aufgeschlossene Getreideflocken, da sie leicht verdaulich sind und den Verdauungstrakt nicht unnötig belasten.
Wichtig: Jede Rationsumstellung oder -ergänzung mit Kraftfutter sollte langsam erfolgen.
Leber und Nieren spielen eine zentrale Rolle beim Abbau und Abtransport von Stoffwechselprodukten. Eine gezielte Unterstützung in dieser Phase kann sinnvoll sein – etwa durch fütterungsbedingte Entlastung und die Gabe ausgewählter Kräuter (z. B. Mariendistel oder Löwenzahn).
Wichtig: Die Leber- und Nierenwerte zuerst tierärztlich überprüfen lassen, bevor ergänzt wird. Wird ausserdem eine Kur von Leber und / oder Nieren angestrebt, muss auch die restliche Ration betrachtet werden. Wird z. B. die Leberregeneration angestrebt, sollten nicht zu viele Proteine und keine Öle zugefüttert werden, um die Leber zu entlasten.
Auch hier gilt: Sauberes Wasser und qualitativ hochwertiges Heu in ausreichender Menge ist entscheidend. Weitere Tipps zur Lagerung von Heu, Kraftfutter und Wasser im Sommer findest Du auch in unserem Beitrag Heu & Co.: Wie Du die Qualität deiner Futtermittel im Sommer sicherstellst. Achte darauf, dass Tränken täglich gereinigt und regelmässig kontrolliert werden.
Regelmässiges Striegeln fördert die Durchblutung der Haut und löst abgestorbene Haare. Verwende weiche Striegel, Massagebürsten oder Gummihandschuhe, um lose Haare effektiv zu entfernen.
Zusätzlich unterstützt die mechanische Fellpflege das Wohlbefinden deines Pferdes und hilft dabei, Hautreizungen, Verfilzungen oder übermässigen Juckreiz zu vermeiden. Bewährt haben sich unter anderem Federstriegel, Fellkratzer mit Wechselklingen, Gummistriegel oder Pflegehandschuhe mit Massagenoppen – je nach Felltyp und Empfindlichkeit deines Pferdes.
Pferde mit Stoffwechselproblemen, ältere Tiere oder solche mit bereits bestehenden Hautproblemen haben während des Fellwechsels oft mehr Unterstützungsbedarf. Achte auf Symptome wie stumpfes Fell, Juckreiz, kahle Stellen, Hautschuppen oder verzögerten Fellwechsel.
In solchen Fällen empfiehlt sich eine zusätzliche Fütterung gezielter Ergänzungsfuttermittel. Besprich die Symptome am besten mit einem Tierarzt oder Fütterungsexperten, da die unterschiedlichen Symptome auf unterschiedliche Mängel hinweisen können. So kannst Du sicherstellen, dass dein Pferde weder über- noch unterversorgt ist.
Ein glänzendes Fell ist das Ergebnis funktionierender Prozesse im Inneren des Pferdekörpers. Neben der Fütterung spielen auch Stress, Haltung, Parasiten oder Witterungseinflüsse eine Rolle. Daher ist es sinnvoll, Haut und Fell regelmässig zu kontrollieren – z. B. auf Milben, Mauke oder allergische Reaktionen.
Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Problemen empfiehlt sich die Rücksprache mit Tierarzt oder Fütterungsexperten.
Auch hier gibt es Pflegeprodukte, welche von aussen unterstützen können:
Moderate Bewegung regt den Kreislauf an, fördert den Stoffwechsel und beschleunigt so den Fellwechsel. Spaziergänge, Bodenarbeit oder lockeres Longieren eignen sich gut. Achte jedoch auf die individuelle Tagesform deines Pferdes – in dieser Phase sind viele Tiere müder oder empfindlicher als gewohnt.
Der Fellwechsel stellt dein Pferd im Frühjahr wie im Herbst vor eine komplexe Umstellung. Mit gezielter Fütterung, regelmässiger Pflege und passenden Ergänzungsprodukten kannst Du helfen, diese Phase möglichst stressfrei und gesund zu bewältigen.
Produkte wie AGROBS Zink pur, St. Hippolyt MicroVital oder der AGROBS Gipfelstürmer bieten sinnvolle Unterstützung – abgestimmt auf die Bedürfnisse deines Pferdes.
Mit ausreichend Raufutter, auf den Bedarf angepassten Ergänzungs-Produkten, Bewegung, sauberem Wasser und täglicher Aufmerksamkeit legst Du die Basis für ein gesundes Fell, starke Hufe und ein gestärktes Immunsystem und sorgst dafür, dass dein Pferd vital durch Frühling und Herbst kommt.
HYPONA. (o. J.). Raufutter. https://www.hypona.ch/de/fuetterungsgrundsatz/raufutter (abgerufen am 18. August 2025).
HYPONA. (o. J.). Wie kann ich die Haut-, Fell- und Hufgesundheit meines Pferdes unterstützen? https://www.hypona.ch/de/fachartikel/wie-kann-ich-die-haut-fell-und-hufgesundheit-meines-pferdes-unterstuetzen (abgerufen am 18. August 2025).